OPEN SPACE
Die Methode Open Space basiert auf dem Prinzip der Selbstorganisation.
Was ist Open Space?
Harrison Owen, entwickelte 1983 die Methode Open Space aus der Idee, in einer zwanglosen Atmosphäre produktives und schnelles Arbeiten mit vielen Personen zu realisieren. Die oft erzwungene passive Haltung bei traditionellen Konferenzen, die häufig zu Desinteresse bei den Teilnehmern führt und keine Zeit für Diskussionen und für die eigene, aktive Beteiligung der Betroffenen lässt, ist bei Open Space nicht gegeben.
Die Methode Open Space basiert auf dem Prinzip der Selbstorganisation. Den TeilnehmerInnen wird lediglich ein Leitthema vorgegeben, danach handeln und arbeiten sie in Kleingruppen frei und selbstständig. Von außen gesteuert oder kontrolliert wird der stattfindende Arbeitsprozess kaum.
OPEN SPACE
Bei der Methode Open Space ist jeder TeilnehmerIn am gesamten Entwicklungsprozess beteiligt und arbeitet von der Problem- oder Zielformulierung bis hin zur Präsentation der Ergebnisse ergebnisorientiert und aktiv mit.
Kennzeichen:
- geeignet für Klein- bis Großgruppen (8 bis 1000 Personen)
- Dauer einer Open Space Konferenz von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen
- kein festgelegter Ablauf, kein im Voraus geplantes Veranstaltungsprogramm
- offener Raum, keine Steuerung von außen
- TeilnehmerInnen gestalten selbst das Programm, (Leit-) Thema wird vorgegeben
- dient methodisch zur Problemlösung
- Strategie für die Lösung wird vorher nicht festgelegt
- Keine Person kennt die Ergebnisse im Voraus
- beruht auf Selbstbestimmung und Selbstorganisation der teilnehmenden Personen
Durchführung:
- Marktplatz für intensiven Austausch
- Themen- und Nachrichtenwand, Flipcharts, Räumlichkeiten
- Jeder kann sich einbringen mit eigenen Ideen und Kompetenzen
- Alle Teilnehmer sind gleichberechtigt
- Ungezwungene Atmosphäre, gegenseitige Wertschätzung
- Eigenes Übernehmen von Verantwortung
- Mut in die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen
- Teilnehmer lernen neue Denkweisen und Ideen kennen
- Kommunikations-, Team-, und Kooperationsfähigkeit wird geschult
- Neue Kontakte werden geknüpft
- Umgang mit Kritik und Konflikt geübt
- Teilnehmenden Personen leiten selbst Diskussionen, präsentieren Ergebnisse
- Planungs- und Problemlösekompetenzen werden geschult
Verschiedenste Einsatzmöglichkeiten:
Unternehmen, Verwaltungen, Krankenhäuser, Vereine, Kindertagesstätten, Bildungseinrichtungen, Stiftungen, Kommunen
Wirtschaft:
- findet Einsatz bei Konferenzen
- regelmäßige Abteilungsbesprechungen
- Konferenz zur schnellen Einleitung, Bewältigung und Veränderung in Organisationen
- Technologischer Wandel
- Steigende Konkurrenz durch Globalisierung
- Verknappung der Ressourcen, Zeit und Geld
- Steigerung der Komplexität in Organisationen
- Verbesserung des Kundenservice
- Neue Gesetzgebung
- Anstehen einer Fusion
- Umgang mit anstehenden Etatkürzungen
- Neues Unternehmensleitbild, Unternehmenskultur und -identität schaffen
- Entwicklung von Unternehmenszielen
- Leistungssteigerung durch Optimierung von Prozessen und Strukturen
- Verbesserung von Kommunikation, Motivation der Mitarbeiter
- Identifikation mit der Organisation
- Feedbackkultur einführen
- Bereichsübergreifende Zusammenarbeit mehrerer Abteilungen
Schulen / Bildungseinrichtungen:
- Schulentwicklung (Schule neu organisieren, Organisation verbessern)
- Einführung einer neuen Unterrichtseinheit
- Zu Beginn eines Schülerprojektes zu aktuellen, dringlichen Themen
- In Kleingruppen (Schüler/Lehrer) Lösungen für Probleme finden
- Gewalt an der Schule Leitgedanken entwickeln
- Neue Themen strukturieren bspw. Verhalten in Konfliktsituationen
- Schulische Rahmenbedingungen verändern
- Hochschuldidaktik
- Schulenzusammenführungen/-zusammenlegungen
- Sonderpädagogische Themenbereiche
Offenheit, für das, was passiert. Da es bei Open Space keine eindeutigen Regelungen oder Gesetze für den Ablauf des Arbeitsprozesses bzw. das Verhalten von uns Teilnehmerinnen gibt, erlaubt diese Methode uns unseren Ideenfindungsprozess frei zu gestalten. Diese Offenheit ermöglicht es, das Leitthema frei zu entwickeln und fördert eine produktive individuelle Bearbeitung.
Das freie und selbstständige Arbeiten führte zunächst zu diversen Diskussionen innerhalb der Gruppe. In einer wertschätzenden Kommunikation ging es darum, die Anliegen aller zu berücksichtigen. Zur Erreichung unseres unternehmerischen Ziels konnte alle TeilnehmerInnen beitragen. Wertvolle und rasch umsetzbare Ergebnisse entstanden.
Durch das freie Bewegen von Gruppe zu Gruppe entstanden wertvolle Ideen und Gespräche. In einer ungezwungenen aber durchaus wertschätzenden Atmosphäre konnten neue Kontakte geknüpft werden.
Leitlinien und Gesetze bei Open Space
Einige Leitlinien und ein Gesetz unterstützen den Ablauf der Open Space Methode und weisen auf Prinzipien der gemeinsamen Arbeit hin.
Leitlinien:
- Sei vorbereitet, überrascht zu werden.
- Jede/r TeilnehmerIn ist wertvoll.
- Offen sein für das, was passiert.
- Wenn die Zeit reif ist, wird begonnen.
- Die Zeit ist vorbei, sobald alles gesagt wurde.
Gesetz:
Das Gesetz der zwei Füße (Hummeln, Schmetterlinge)
Innerhalb einer Open Space Veranstaltung gibt es sogenannte Hummeln und Schmetterlinge.
Hummeln: Wie Hummeln die von Blüte zu Blüte fliegen, bewegen sich diese TeilnehmerInnen von Gruppenarbeit zu Gruppenarbeit. Sie bringen neue Ideen ein, hören neue und nehme diese in die nächste Gruppe mit. Ihr Interesse und ihr Wissen möchten sie allen Gruppen weitergeben und so verharren sie nur für kurze Zeit bei einer Gruppe.
Schmetterlinge: Diese Personen verbreiten Ruhe und Stille und stehen für gewöhnlich abseits einer Gruppe. Durch ihre Ausstrahlung ziehen sie andere TeilnehmerInnen an und ergeben sich inhaltlich wertvolle Gespräche.