Emotionale Intelligenz – EQ

Unsere Kernkompetenz

„Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer“
(Antoine de Saint-Exupéry)

Was ist emotionale Intelligenz?

Kurz gesagt ist emotionale Intelligenz die Fähigkeit, mit sich selbst und seinen Mitmenschen erfolgreich umzugehen.

Goleman unterscheidet bei der emotionalen Intelligenz zwischen fünf Komponenten:

„Selbstreflexive Menschen können nicht nur sich selbst, sondern auch die Unternehmen, die sie leiten, ehrlich einschätzen.“
(Daniel Goleman)

  • sich der eigenen Stärken, Schwächen, Emotionen, Antriebe und Bedürfnisse bewusst zu werden
  • sich im Klaren sein, wie ihre Gefühle sich selbst, ihre Mitmenschen und ihre Arbeitsleistung beeinflussen
  • ehrlich zu sich und anderen sein
  • eigene Werte und Ziele verstehen
  • die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen
  • selbstkritischer Sinn für Humor
  • Wunsch nach konstruktiver Kritik
  • gesundes Selbstvertrauen
  • laufen selten der Gefahr einer Überforderung – Risiken sind kalkuliert

Selbstreflexion erkennt man zuerst an der Aufrichtigkeit und der Fähigkeit, sich selbst wahrheitsgetreu einzuschätzen. Menschen mit hoher Selbstreflexion können über ihre eigenen Emotionen und die Bedeutsamkeit auf ihre Arbeit offen und genau sprechen.

„Menschen, die ihre Gefühle beherrschen, können sich von Veränderungen mittragen lassen. Sie geraten nicht in Panik“
(Daniel Goleman)

  • Fähigkeit, die eigenen Gefühle und Regungen zu kontrollieren – können damit ein Umfeld schaffen, in dem Fairness und Vertrauen herrschen
  • Fragen nach der Ursachen ihrer Emotionen
  • Stärkt die Wettbewerbsfähigkeit
  • Erhöht die Redlichkeit (Kraft, inneren Impulsen zu widerstehen)
  • Fähigkeit, mit Veränderungen und Ungewissheit positiv umzugehen
  • Neigung zur Reflexion

Das heutige Geschäftsleben ist von Veränderungen und Ungewissheit geformt: Unternehmen fusionieren immerzu oder brechen auseinander, der technische Fortschritt verändert sich in raschem Tempo. Menschen, die ihre Gefühle kontrollieren, sind in der Lage sich von diesen Veränderungen mittragen zu lassen.

„Personen mit echten Führungsqualitäten treibt der tiefverwurzelte Wunsch an, etwas um der Leistung willen zu tun“
(Daniel Goleman)

  • Willen zur Leistung zu haben
  • Leidenschaft für ihre Arbeit – motivieren sich selbst
  • suchen nach kreativen Herausforderungen
  • sind stolz auf ihre erfolgreich erbrachte Arbeit
  • hinterfragen Arbeitsabläufe, um sie zu verbessern
  • lernen gerne – probieren gerne etwas Neues aus, stellen sich Herausforderungen
  • wollen gefordert werden – setzten sich hohe Ziele, erkennen allerdings ihre Grenzen
  • optimistisch – Rückschläge werden durch Selbstkontrolle und Leistungsmotivation überwunden
  • identifizieren sich mit dem Unternehmen

Führungskräfte mit diesen Merkmalen gelingt es, ein Manager-Team mit denselben Fähigkeiten um sich zu scharen. Unternehmerisches Engagement und Optimismus sind grundlegende Führungsvoraussetzungen, ohne sie ist eine Unternehmensleitung kaum vorstellbar.

„Empathische Führungspersönlichkeiten setzen ihr Wissen ein, um ihre Unternehmen in subtiler, aber entscheidender Weise zu stärken.“
(Daniel Goleman)

  • Einfühlungsvermögen in die Gefühle anderer Menschen –
  • die Gefühle anderer in den Entscheidungsprozess miteinzubeziehen

Die empathischen Fähigkeiten von Führungskräften sind durch die wachsende Anzahl von Team-Einsätzen, die Globalisierung und die dadurch entstandene Herausforderung der Integration unterschiedlicher Kulturen und die Notwendigkeit fähige Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden.

„Menschen mit sozialer Kompetenz sind geschickte Teamführer und können hervorragend überzeugen – eine Folge ihrer Selbstreflexion und Empathie.“
(Daniel Goleman)

  • Fähigkeit, Beziehungen zu Mitmenschen aufzubauen und zu unterhalten, mit anderen Menschen kommunizieren
  • zweckbezogene Freundlichkeit
  • andere Menschen dazu zu bringen, sich in die gewünschte Richtung zu bewegen
  • Fähigkeit, mit verschiedenen Personen eine gemeinsame Basis zu finden
  • Netzwerk von Menschen schaffen
  • können sehr gut überzeugen
  • geschickte Teamführer

Soziale Kompetenz ist die Krönung der emotionalen Intelligenz. Jemand, der seine eigenen Gefühle kontrollieren und verstehen kann und sich gleichzeitig in die Emotionen anderer Menschen hineinversetzen kann, kann Beziehungen effizient steuern.

Es wäre töricht zu sagen, dass der die analytisch-fachliche Fähigkeit sowie der Intelligenzquotient keine essentiellen Aspekte für eine erfolgreiche Führung sind, allerdings ist das Rezept ohne emotionale Intelligenz unvollständig.
Emotionale Intelligenz kann erlernt werden, jedoch ist dies kein einfacher Prozess. Es erfordert Engagement und Zeit. Betrachtet man allerdings den Nutzen, den der einzelne als auch das Unternehmen davon erzielen, lohnt sich der Aufwand.

Viele Jahrzehnte galt der IQ-Test als einzig anerkanntes Instrument, um die menschliche Intelligenz zu messen und auch heute noch wird er bei vielen Aufnahmeverfahren in Unternehmen eingesetzt. Doch ist ein hoher IQ auch das ultimative Rezept für Erfolge?

„Ein hoher IQ und fachliche Fähigkeiten sind zwar wichtig – doch entscheidend ist der kluge Umgang mit Gefühlen.“ (Daniel Goleman)

Besonders bei der Ernennung von Führungskräften spielt die emotionale Intelligenz eine immer größer werdende Rolle. Daher suchen Arbeitgeber heute ihre Mitarbeiter mit hoher Sorgfalt aus. Dabei legen sie neben hohen Anforderungen an analytisch-logischen Fähigkeiten auch hohe Ansprüche an die emotionale Intelligenz von Menschen.

Goleman fand heraus, dass sich alle erfolgreiche Führungskräfte in einem entscheidenden Punkt gleichen:
Alle besitzen in hohem Maß jene Eigenschaft, die man als emotionale Intelligenz bezeichnet. Zu diesem Standpunkt kam er, als er in fast 200 internationale Großunternehmen Untersuchungen durchführte. Und das Ergebnis war klar: Emotionale Intelligenz ist die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Führen und dies hat vor allem für die Unternehmensspitze seine Gültigkeit. Bisher wurde das Augenmerk auf bisherige Ausbildungen, analytisch-logische Fähigkeiten und Kreativität gelegt, diese spielen allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Nur die Menschen, die ihre eigenen Gefühle genauso wie die ihrer Mitmenschen verstehen können, sind im Stande, seine Mitarbeiter so zu leiten, dass die Ziele im Unternehmen erreicht werden.

Ein Beispiel soll die Bedeutsamkeit von emotionaler Intelligenz bestätigen: Ein hochgebildeter Manager, sehr gut ausgebildet, steigt in seiner Führungsposition auf – und versagt schließlich. Ein anderer hingegen, mit durchschnittlichem IQ und ausreichend fachlicher Kompetenz, macht in einer ähnlichen Situation eine erfolgreiche Karriere. Was sagt uns das? Der springende Punkt ist, dass sich alle effektiven und erfolgreichen Führungspersönlichkeiten in einem Aspekt übereinstimmen: sie alle besitzen ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz, die für eine erfolgreiche Menschenführung unverzichtbar ist.

Ohne diese Intelligenz können Menschen die beste Ausbildung haben, über einen hohen analytisch-logischen Verstand verfügen und eine Fülle an Ideen besitzen – dennoch wird aus daraus nie eine sehr gute Führungskraft.

Je höher die Position einer Führungspersönlichkeit, desto deutlicher treten Fähigkeiten im Bereich der emotionalen Intelligenz als Grund für ihre vorbildliche Leistung hervor.

Einfluss der emotionalen Intelligenz auf Teams

Vielen Managern ist bereits bewusst, dass emotionale Intelligenz zu den Stärken zählt, die den eigenen Erfolg sowie den der Mitarbeiter steigern helfen.
Eines muss dem Unternehmen bewusst sein: Eine Gruppe mit vielen emotional intelligenten Mitgliedern wird nicht unbedingt auch zu einem emotional intelligenten Team. Ein Team hat möglicherweise alles, was es braucht – ein klares Ziel, die besten Leute und ausreichend Ressourcen, dennoch kann es scheitern, weil es der Gruppen an emotionaler Teamintelligenz fehlt.

Damit das Team so effektiv wie möglich arbeiten kann, muss es sich Normen für emotionale Intelligenz auferlegen. Darunter versteht man Verhaltensweisen und Einstellungen, die zur Gewohnheit werden. Von ihr werden wieder Aktivitäten gefordert, die für Gruppenidentität, Vertrauen und Gruppenerfolg sorgen.

Es gilt Gefühle wissend zuzulassen und zu verstehen, in welcher Art sie in die Arbeit des Teams bedingen. Ebenso geht es darum, Verhaltensweisen weiterzuentwickeln, die den Aufbau von Beziehungen nicht nur innerhalb sondern auch außerhalb des Teams erleichtern. Dies steigert die Fähigkeit, Konflikte zu lösen.

Nach Forschungen von Ulrch Druskat und Wolff muss emotionale Teamintelligenz auf drei Ebenen systematisch gefordert werden:

  • Gefühl der Gruppenidentität
  • Vertrauen zwischen den Teammitgliedern
  • Gaube an das Leistungsvermögen der Gruppe

 

Komponenten der emotionalen Intelligenz innerhalb der einzelnen Ebenen von Teams:

Individuelle Ebene:

  • auf Teammitglieder einzeln eingehen
  • gegenseitiges Vertrauen aufbauen
  • Balance zwischen den Zielen des Tams und der Emotionen der Einzelnen herstellen
  • Emotionen und Bedenken klar aussprechen
  • negative Gefühle positiv beeinflussen

Gruppenebene:

  • Emotionen der einzelnen Teammitglieder erkennen und berücksichtigen
  • Normen herstellen, die die Selbstwahrnehmung des Teams unterstützen
  • Selbstwahrnehmung durch Feedback unterstützen
  • Erkennen der Ausgesetztheit von Einflüssen

Gruppenübergreifende Ebene:

  • Kompetenzen nicht nur intern beweisen, sondern auch in Wechselbeziehung mit anderen Teams, Mitarbeitern, … im Unternehmen
  • achten auf Emotionen der Mitarbeiter außerhalb des Teams
  • Verständnis aufzeigen für der am Prozess vor- und nachgelagerten Beteiligten (zum Erreichen ihrer Ziele)
  • anwenden von sozialen Kompetenzen

Emotionale Intelligenz in Teams bedeutet somit Emotionen, die bei der Arbeit entscheidend sind, zu entdecken, sie zu akzeptieren und somit auf sie zu bauen, was sich zuletzt als ungemein als menschlich erweist.

Einfluss der emotionalen Intelligenz auf Führungskräfte

Spitzenleister in Unternehmen unterscheiden sich von durchschnittlichen Mitarbeitern vorrangig durch ihre Kompetenzen, die auf der emotionalen Intelligenz beruhen.

So sind zum Beispiel Vertrauenswürdigkeit, Teamfähigkeit, Empathie, Leistungsorientierung, Selbstvertrauen, etc. zur Vorausbestimmung von hervorragenden Leistungen für alle Berufe im Durchschnitt doppelt so wichtig, wie Berufserfahrung und IQ zusammen. Je höher die Hierarchiestufe, desto essentieller wird die emotionale Intelligenz. Beim Vergleichen von Spitzenmanagern mit durchschnittlichen Managern führten bis zu 90 Prozent der Differenz in den Personenprofilen auf Aspekte der emotionalen Intelligenz und nicht auf die analytisch-logischen Fähigkeiten zurück.

Führungskräfte, die eine hohe emotionale Intelligenz aufzeigen, sind daher so erfolgreich, da sie das Verständnis aufweisen, ihre Mitarbeiter zu motivieren und effizient zu führen. Somit lassen sich ansehnliche Ergebnisse erzielen, denn die Haltung, die Stimmung und die Meinung von Führungspersonen beeinflussen bewusst und unbewusst das Denken, das Verhalten und die Meinungen der Mitarbeiter.

Führungskräfte geben somit den „emotionalen Standard“ vor, an welche sich seine Mitarbeiter halten sollen. Da das Verhalten der Vorgesetzten sich stark auf die Mitarbeiter auswirkt, kann er diese positiv als auch negativ beeinflussen.

Wenn eine Führungskraft seine Mitarbeiter ermutigt, auf ihre Gefühle und Bedürfnisse eingeht und ihnen konstruktive Rückmeldungen gibt, so werden sie diese ihm das unbewusst durch höhere Kreativität, Motivation und Leistungswillen mit ihrer Arbeit danken. Werden diese Rahmenbedingungen allerdings von dem Vorgesetzten nicht eingehalten, zeigen ihre Mitarbeiter Unzufriedenheit, schlechte Leistung und Demotivation.

Somit lässt sich zusammengefasst sagen, dass Führungskräfte mit einer hohen emotionalen Intelligenz eine positive Grundeinstellung ihren Mitarbeitern gegenüber schaffen und sie in ihren Emotionen ernsthaft nehmen. Diese Vorgesetze verstehen, dass nur effiziente Mitarbeiter den Erfolg als auch den Aufstieg des Unternehmens garantieren.

Notwendigkeit von emotionaler Intelligenz

Viele Jahre dauerte es, bis der Wandel des homo oeconomicus zur heutigen Darstellung des komplexen Menschen vollzogen wurde. Immer mehr wird heute die Ansicht vertreten, dass der Mensch die wichtigste als auch die flexibelste Ressource in einem Unternehmen darstellt. Allein menschliche Qualitäten können Beindruckendes bewirken.

Doch nicht nur das Menschenbild hat sich weiterentwickelt, sondern auch das betriebliche Umfeld. Beispiele wie Globalisierung, Arbeitslosigkeit, hohe Steuern, etc. zeigen auf, dass das Einbeziehen von Emotionen immer bedeutsamer wird, um Mitarbeiter zu motivieren.

Für eine Führungskraft in der heutigen Zeit ist es unumgänglich, sich mit den Bereichen der emotionalen Intelligenz auseinanderzusetzen, da Menschen das Bedürfnis haben, mit all ihren Gefühlen angenommen und geführt werden wollen.

Wie bereits erwähnt besteht emotionale Intelligenz aus 5 Komponenten. Somit benötigt eine Führungsperson mehrere emotionale Fähigkeiten, um seine Mitarbeiter produktiv und effektiv führen zu können. Mitarbeiter hingegen arbeiten nur motiviert und produktiv, wenn sie sich bei ihrem Vorgesetzten wohl fühlen. Eine Führungskraft, die die Gefühle ihrer Mitarbeiter versteht, wird von diesen anerkannt.

Für Führungskräfte als auch für Mitarbeiter ist es erforderlich, auf die Gefühle anderer zu achten und sie in Lösungswege zu integrieren, da Konflikte komplex aufgebaut sind. Es ist daher unbedingt notwendig, emotionale Intelligenz sowohl als Einstellungsvoraussetzung in Auswahlverfahrensweisen, als auch in der Weiterbildung der Mitarbeiter eine bedeutende Rolle zuzuschreiben.

Kann emotionale Intelligenz erlernt werden?

Wissenschaftliche Forschungsergebnisse beweisen, dass es eine angeborene Komponente der emotionalen Intelligenz gibt, allerdings zeigen entwicklungspsychologische Studien auch auf einen Einfluss der Sozialisation.

Eines steht allerdings fest: Emotionale Intelligenz nimmt im Alter zu. Dieses Phänomen bezeichnet man als Reife.

Emotionale Intelligenz wird zu einem großen Teil durch die Aktivität der Neurotransmitter im limbischen System bedingt, das unsere Triebe, Emotionen und Impulse steuert. Die Forschung hat gezeigt, dass das limbische System am effizientesten durch Rückmeldung, Motivation und fortlaufendes Training lernt. Der Neokortex, dem Platz unserer fachlichen und analytischen Fähigkeiten, verhält sich hingegen anders. Der Neokortex steuert das logische und konzeptionelle Denken. Auf diesen Teil des Gehirns zielen die meisten Trainingsprogramme zur Entwicklung und Förderung der emotionalen Intelligenz. Um allerdings eine Steigerung der emotionalen Intelligenz gewährleisten zu können, muss das limbische System in das Training mit einfließen. Dabei müssen helfen Coaches, Supervisoren,… alte Verhaltensweisen abzulegen und neue aufzubauen. Dazu ist es notwendig sich Zeit zu nehmen und individuelle auf die Person einzugehen. Ebenso muss die Bereitschaft vorhanden sein, sich ändern zu wollen. Mit ständiger Übung, Reflexion und Ausdauer können verschiede Methoden helfen, seine emotionale Intelligenz zu erhöhen.

Es muss ausdrücklich erwähnt werden, dass jemand seine emotionale Intelligenz ohne gewissenhaften Bemühungen und den ehrlichen Wunsch sich zu verändern, steigern kann. Es gibt kein Patentrezept, allerdings: Wenn jemand eine erfolgreiche Führungspersönlichkeit werden will, können die Worte „Ohne Enthusiasmus wurde noch nie etwas Großes vollbracht“ bei den Bemühungen, eine hohe emotionale Intelligenz zu erreichen als Kompendium dienen.